Patagonien - zwischen Staub, Steppe, Bergen und Seen
(07.01.2012 - 24.01.2012)
Heute berichten wir über unsere Eindrücke aus Patagonien – und das sind viele. Kurz gesagt, es ist ein „kleines Stückchen“ Erde mit so vielen Kontrasten. Von Buenos Aires aus ging es mal wieder mit dem Bus (20 Stunden) einmal quer durch Argentinien nach San Carlos de Bariloche am Fuße der Anden. Zu unserer Überraschung gab es auf der Reise nicht viel zu sehen. Schnurgerade Straßen durch die Steppe über hunderte von Kilometern. San Carlos de Bariloche ist der größte Ferienort der Gegend und im Winter ein beliebtes Skigebiet. Im Sommer lockt es Wanderer, Angler, Kletterer und eben uns an. |
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In Bariloche angekommen haben wir erst einmal nichts sehen können. Es war irgendwie eigenartig neblig und das Atmen viel schwer. Auch im Hostel war es nicht besser. Es sah aus als wurde dort 200 Jahre nicht Staub gewischt und man konnte sich nirgends hinsetzten. Als Übeltäter entpuppte ist der etwa 200 km entfernte Vulkan Puyehue auf der chilenischen Seite der Anden, der seit Juni 2011 unaufhörlich Asche spuckt. Nach fast zwei Tagen Däumchen drehen im Hostel waren wir zum ersten Mal froh über Regen. Der hat die Asche runter gedrückt und glücklicherweise hat auch der Wind etwas gedreht. So konnten wir trotz des Regens eine erste kleine Wanderung von 20 Kilometern unternehmen. Diese führte uns in die Schweizer Kolonie, einem kleinen Dorf in den Bergen. Am nächsten Tage wurde das Wetter noch besser und wir sind mit dem Bus nach Villa Catedral, einem typischen Skiort, gefahren um dort weiter zu wandern. |
Schweizer Kolonie |
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Villa Catedral |
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Cerro Piltriquiton |
Von Bariloche aus ging es dann mit dem Bus etwa 2 Stunden gen Süden nach El Bolson. Der Ort ist als das „Hippi-Mekka“ Patagoniens bekannt und so war es auch. Da wir vorher kein geeignetes Hostel gefunden hatten sind wir einfach auf gut Glück hingefahren. Untergekommen sind wir dann auf einem Campingplatz etwas außerhalb des Ortes. Herrlich gelegen an einem Fluss konnte man ihn nur über eine „Brücke“ erreichen. Für zwei Tage haben wir uns unser Haus mit einer argentinischen Familie geteilt. Da sie kein Englisch sprechen konnten, mussten wir erstmals all unser gelerntes spanisch zum Einsatz bringen. Irgendwie hat’s auch geklappt, sodass wir uns mit ihnen für den nächsten Tag zu einem gemeinsamen Ausflug verabredet haben. Da wir nicht sicher waren ob wir alles richtig verstanden hatten, sind wir extra zeitig aufgestanden um für alles gerüstet zu sein. Nach argentinischer Pünktlichkeit ging es dann mit 1,5 Stunden Verspätung los Richtung Cerro Piltriquiton, einem spektakulären Granitkamm und dem Wahrzeichen von El Boslon. Am Ende mussten wir über eine Woche in El Bolson verbringen, da es uns noch für ein paar Tage völlig außer Gefecht gesetzt hatte. Grund dafür war entweder das Wasser oder das Bier, was auf dem Campingplatz gebraut wurde. Wie auch immer, unsere besten Freunde waren die Kohletabletten die wir noch kurz vor Abfahrt geschenkt bekommen hatten (Besten Dank an Münti, Katia & Co.). |
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Lago Puelo |
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Nachdem wir wieder fit für einen Bustrip waren ging es für uns 26 Stunden gen Süden nach El Calafate. Hier kann man zwei der Wahrzeichen des argentinischen Patagoniens zu bewundern – den Gletscher Perito Moreno und den noch mal 2 Stunden nördlich gelegenen Berg Fitz Roy. Angefangen haben wir mit einem Trip zum 80 Kilometer entfernten Gletscher. Auf dem Weg dorthin haben wir noch eine der großen Estancias (Farmen) besucht. Das interessante dabei sind die Dimensionen, die so eine Farm hat. Sie sind durchschnittlich über 40.000 Hektar groß. Den Gletscher an sich und die Tatsache, dass er sich in diesen einen See hineinschiebt kann man eigentlich kaum beschreiben. Schaut euch einfach die Bilder an. Wettermäßig hatten wir großes Glück. Da es sehr warm war, konnten wir viele Eisbrocken beobachten die vom Gletscher abbrechen und ins Wasser fallen. Der Lärm dabei und das Knacken, das die ganze Zeit durch den Gletscher geht sind atemberaubend. Der zweite große Ausflug führte uns zu dem 3.405 Meter hohen Fitz Roy. Absoluter Wahnsinn – auch hier sprechen Bilder mehr als 1.000 Worte. |
Perito Moreno |
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Fitz Roy |
Soweit zu zwei Wochen Patagonien. Jetzt lockt das Ende der Welt – Tierra del Fuego (Feuerland). In diesem Sinne: Bis die Tage
Janine und Micha