Entspannen auf der Ilha Grande

Nach den Tagen in der hektischer Großstadt, haben wir gegen eine einsame Insel getauscht. Weg von den vielen Autos, breiten Straßen und Hochhausschluchten hin zu einsamen Stränden, Wald und einem Ort ohne asphaltierte Straßen und Autos. Aber von vorn…

Um von Rio wegzukommen haben wir noch mal die volle Packung brasilianischer Organisationskunst erleben dürfen. Als wir zum Auto hingegangen sind das uns vom Hostel abgeholt hat war es mit 4 Leuten und deren Urlaubsgepäck eigentlich schon voll. Nützt aber nichts – mit Janine auf dem Schoß haben wir uns noch mit rein gequetscht. Nach einer einstündigen Fahrt quer durch Rio wurde dann doch noch ein Größeres Auto organisiert und wir machten uns auf Richtung Angra dos Reis, einem kleinen Hafenstadt 150 km südlich von Rio. Dort sind wir dann auf ein ebenso viel zu kleines Boot für die Überfahrt nach Abraäo, dem größten Ort auf der Ilha Grande übergewechselt. Ergebnis: Gepäck trocken, Janine und Micha nass. Noch kurz das Gepäck über den Strand geschleppt und wir waren da.

Panorama

 

 

Die Ilha Grande ist mit ihren 86 Stränden eine der bekanntesten Inseln Brasiliens auf der gerade einmal 3.000 Leute leben. Etwa die Hälfte ist mit dichtem atlantischem Regenwald bewachsen und es befinden sich zahlreichte Vertreter seltener Tiere dort.

Kurz zur Geschichte: Etwa 50 Schiffswracks zwischen Festland und der Insel sind Zeugen der Schlachten die sich im 16. Und 17 Jahrhundert zwischen Piraten, Tamoios-Indianern und Portugiesen ereigneten. Danach wurde es 200 Jahre lang zum Hauptumschlagplatz des Sklavenhandels und im 19. Jahrhundert wurde ein Quarantänelazarett für Einwanderer eingerichtet. Deren Ruinen sind heute vom Regenwald überwachsen aber immer noch vorhanden. Später funktionierte die Insel als Gefängnis, da die Flucht damals als aussichtslos gesehen wurde. Erst im Jahr 1993 beschloss die Regierung das Gefängnis zu schließen und der Tourismus hielt Einzug.

Und das sieht man auch. Es gibt noch wirklich einsame Strände (jedenfalls in der Vorsaison) und weder asphaltierte Straßen noch Hotelburgen. Egal wo man hin möchte, man muss entweder zu Fuß durch den Regenwald gehen oder mit dem Boot fahren. Das gilt natürlich auch für alle Lebensmittel und sonstigen Waren die auf die Insel sollen.  

Alles in allem für uns also die lang ersehnte Möglichkeit zur Erholung. Und das taten wir auch. Wir checkten in einem gemütlichen Hostel ein. Bei unserem ersten Plausch mit dem Besitzer erzählte er uns was Brasilianer über „Sunny Mondays“ denken. Sie hassen ihn, weil man sich bei schönem Wetter zur Arbeit quälen muss. Er liebt sie, weil er auf einer wunderschönen Insel lebt und wann immer er will zum Strand gehen kann. Wenig später trafen wir ihn auf der Couch liegend an. Er begrüßte uns mit den Worten: „Trust me friends, I’m really hard working at the moment!“*. Das sollte zur Beschreibung des Hostels und den Menschen auf der Insel ausreichen.

Uns viel es nicht schwer dem anzupassen und wir genossen Sonne, Strand, Caipirinha und einheimisches Essen. Letzteres zu finden ist ohne portugiesisch gar nicht so einfach. Neben dem Faulenzen waren wir noch schnorcheln und viel wandern. Dabei haben sind wir auch auf ein paar exotische Tiere, Wasserfälle und tolle Aussichten gestoßen. Die schönsten Eindrücke dazu gibt’s in der aktuellen Galerie. Viel Spaß und bis die Tage…

Janine und Micha

MiJa

 

 

 

 

 

 

 

*): „Glaubt mir Leute, ich arbeite gerade wirklich hart!“