Unser Rio de Janeiro
Also das Frühstück ist jetzt eine Woche her und die Sache mit dem Ausschlafen funktioniert auch wieder. Und da wir morgen Rio verlassen, wird es Zeit über unser eigenes Rio de Janeiro zu berichten.
In Rio taucht man in eine ganz andere Welt ein. Wir haben ja schon ein paar größere Städte gesehen, aber Rio ist einfach nur riesig. Und es ist kaum zu glauben – keiner hier spricht englisch. Also ging es los mit Händen, Füßen und nem Notizblock. Da muss man sich eben mal von zwei Polizisten den Weg aufmalen lassen und eine Stunde nach dem Bus suchen. Macht aber nix, denn die Zeit haben wir ja.
Das Thema Bus ist auch noch eine Erwähnung wert. Den Begriff „vorrausschauendes Fahren“ gibt es hier noch nicht. Es ist eher wie Moped fahren: vollgas oder bremsen und dabei möglichst viel hupen.
Damit sind wir beim nächsten Thema: „Hupen“. Nicht alle Brasilianierinnen sind Topmodels. Es geht eher darum möglichst alles (auch das nicht sehenswerte) soweit wie es nur geht zu pushen und minimal zu verpacken. Für ein Panoramabild vom Strand passt das auch, nur näher rangehen oder zoomen sollte man doch eben nicht. Da wird’s dann grob.
Auch brasilianische Supermärkte sind sehr witzig. Nicht die auf der Touristenmeile, sondern die wo auch die einheimischen einkaufen. Gefühlte 1.000 Leute auf einem Quadratmeter und 50cm breite Gänge. Damit das dennoch funktioniert, wird eben geschoben was das Zeug hält und gegen die Gänge gibt’s frei nach dem IKEA-Prinzip „lebe^3“ schmale mehrstöckige Einkaufswagen.
Unternommen haben wir auch einiges. Die paar verregneten Tage (fast alle) kamen uns dabei aber ganz gelegen. Da hatten wir Zeit erst einmal runterzukommen und uns zu orientieren. Danach kamen die touristischen Standards dran: flanieren über die Copacabana, den längsten Strand der Welt, rauf auf den Christo mit Blick auf den Zuckerhut, viel zu starke Caipis und erste Kontakte mit Palmen und Jungel in den umliegenden Parks. Einige Eindrücke gibt’s in der aktuellen Galerie.
Die nächste Station für uns ist die Ilha Grande, eine Ferieninsel 150 km südlich von Rio. Wir erhoffen uns dort irgendetwas zwischen Usedom und Malle. Es soll eine Partyinsel sein, aber es sind keine Autos erlaubt. Ob das in direktem Zusammenhang steht werden wir erforschen und euch darüber auf dem Laufenden halten. Da wir dort kein Internet haben, wird also ein paar Tage dauern bis wir von uns hören lassen.
In diesem Sinne: Bis die Tage.
Janine und Micha
[Start N.E.R.D.]
Zwischendurch konnten wir auch den einen oder anderen Geocache loggen. Allerdings mussten wir dabei die Erfahrung machen, dass Höhenmeter auch eine ganz brauchbare Einheit sind. Nämlich genau dann, wenn man laut Kompass nur noch 500m gehen muss, dabei aber gleichzeitig 600 Höhenmeter überwinden soll. Geschafft haben wir das dann auch, aber eher durch einen Zufall. Und für diejenigen die sehnsüchtig warten: Wir konnten noch keinen Trackable versenken, da hier alles Mikros waren. Wir bleiben aber dran.
[Ende N.E.R.D.]